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Magnesium gegen Depressionen?

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04.07.2017 - Depressionen können eines der Symptome einer Multiplen Sklerose sein. US-Forscher widmeten sich in einer aktuellen Studie der Frage, ob Magnesium bei Depressionen helfen kann.

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Dunkle Schokolade enthält viele Flavonoide. Zumindest die mit über 70 % Kakaoanteil.

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Rund 50 % der Multiple Sklerose-Patienten erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Depression. Ein Zusammenhang zwischen Magnesium und Depressionen wird schon lange vermutet. Magnesium unterstützt unseren Körper beim Stoffwechsel, zum Beispiel auch bei der Bildung von Serotonin, und diese Werte wiederum sind sehr wichtig bei einer Depression.

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Dass also Menschen mit Magnesiummangel und einer Depression durch die Gabe von Magnesium geholfen werden kann, scheint nachvollziehbar. Die in der aktuellen Studie getesteten Personen waren jedoch gar nicht auf einen Magnesiummangel hin ausgewählt worden. Im Durchschnitt waren sie für 52 Jahre alt, und hatten eine milde oder mittelschwere Depression.

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Erstaunlich dafür das Ergebnis: 112 von 126 getesteten Personen hatte Magnesium geholfen. Binnen nur zwei Wochen mit täglich 500 mg Magnesiumschlorid (das sind 248 mg elementares Magnesium) sank ihr PHQ-Wert um durchschnittlich sechs Punkte. Das PHQ-9 ist ein Patientenfragebogen, der Depressionen auf einer Skala von 0 bis 27 misst. Einmal wöchentlich wurden die Studienteilnehmer befragt.

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Allerdings muss deutlich dazu gesagt werden, dass die Studie zwar randomisiert, nicht aber verblendet war. D.h. sowohl Patient als auch Arzt wussten, wer Magnesium erhalten hat. Die Patienten erhielten teilweise andere Therapien gegen Depressionen. Wichtiges Einschlusskriterium war jedoch, dass sich in den zwei Monaten vor Studienbeginn nichts am Therapieplan geändert hatte. Die eine Hälfte der Patienten erhielt in den ersten sechs Wochen täglich Magnesium, die zweite Hälfte der Patienten ab Woche sieben bis Woche zwölf.

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Es wäre deutlich zu früh, um Patienten mit Depressionen eine Magnesiumstherapie zu empfehlen. Hierfür sind größere und verblendete Studien notwendig. Würde Magnesium bei Depressionen zugelassen, dann wäre für dieses Krankheitsbild eine weitere Therapieoption geschaffen. Psychopharmaka sind in der Bevölkerung negativ belegt und können auch eine Anzahl Nebenwirkungen mit sich bringen.

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Magnesium ist ein wichtiger Vitalstoff für den Körper und gilt als Nahrungsergänzungsmittel. Etwa ein Fünftel der Bevölkerung hat einen Magnesiummangel. Sehr viel Magnesium ist zum Beispiel in Kürbiskernen und magnesiumsreichem Mineralwasser enthalten, aber auch in Vollkorn sowie Zartbitterschokolade.

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Die zusätzliche Magnesiumeinnahme kann zu Durchfall führen. Schwere Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten, da überflüssiges Magnesium normalerweise ausgeschieden wird. Nicht einnehmen dürfen Magnesium zum Beispiel Patienten mit bestimmten Nierenproblemen, mit Myasthenia gravis oder Magen-Darm-Problemen, Schwangere oder Frauen mit Kinderwunsch, im Falle einer geplanten Operation in den nächsten drei Monaten oder Patienten, die Medikamente einnehmen, welche mit Magnesium Wechselwirkungen erzeugen.

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In jedem Fall sollte vor einer Magnesiumtherapie ein Arzt konsultiert werden. Keinesfalls sollten Depressionspatienten ihre Medikamententherapie eigenständig absetzen und stattdessen nur Magnesium einnehmen.

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Quelle: PlosOne, 27.06.2017
Redaktion: AMSEL e.V.