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Siponimod: neue Therapieoption für die sekundär progrediente Verlaufsform der Multiplen Sklerose?

 

Im Verlauf einer Phase III-Studie hat die Herstellerfirma über positive Ergebnisse berichtet für den oral anzuwendenden Wirkstoff Siponimod (BAF312) in derTherapieder sekundär progredienten Verlaufsform der Multiplen Sklerose (SPMS).

 

 

Dabei soll der primäre Endpunkt der Studie, die Reduktion des Risikos der Behinderungs-Progression gegenüberPlacebo, erreicht worden sein. Weitere Ergebnisse kündigt der Hersteller für den 32. Kongress der Ectrims (Congress of the European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis) im September in London an.

 

SPMSist eine besonders beeinträchtigende, schleichende Verlaufsform derMS, für die es derzeit nur wenige Therapieoptionen gibt, die helfen können, die Behinderungs-Progressionen der Patienten zu verzögern.

 

Die EXPAND Studie

Die EXPAND-Studie wurde angelegt als randomisierte, doppelblinde,placebo-kontrollierte Phase III-Studie. In dieser soll die Effizienz und die Sicherheit des Wirkstoffes BAF312 (Siponimod) im Vergleich zu einem wirkstofffreien Präparat (Placebo) an Menschen mit sekundär progredienterMSerforscht werden. Dazu wurden in die Untersuchung über einen Zeitraum von 60 Monaten 1,651 Menschen mitSPMSaus 31 Ländern eingeschlossen und auf die Gruppen 2mg BAF312 oder Placebo im Verhältnis 2:1 zufällig verteilt.

 

Erste Ergebnisse lieferte der primäre Endpunkt der Studie zum Einfluss des Stoffes Siponimod im Gegensatz zu Placebo auf die Behinderungs-Progression (gemessen mittelsEDSS) in einen dreimonatigen Zeitraum. Sekundäre Endpunkte dieser Studie sind unter anderem eine verzögerte Behinderungs-Progression in einem Sechs-Monats-Zeitraum, die Zeit bis zum Nachweis einer 20%igen Verschlechterung einer vorgegebenen Gehstrecke und die jährliche Schubrate im Gegensatz zum Placebo.

 

Über Siponimod (BAF312)

Siponimod ist ein selektiver Sphingosin-1-Phosphat-Modulator (S1P), der in Kapselform verabreicht wird. Der S1P-Rezeptor ist häufig zu finden auf der Oberfläche spezifischer Zellen im zentralenNervensystem. Diese Zellen werden verantwortlich gemacht für die Schäden, die zum Verlust der Funktionen bei der sekundär progredientenMSführen.

 

Siponimod kann, wie der Verwandte Fingolimod, dieBlut-Hirn-Schrankeüberwinden und bindet direkt an den S1P-Rezeptor. Infolge der Verhinderung der Aktivierung dieser Zellen soll Siponimod bei der SPMS den Verlust der physischen und kognitiven Verluste verringern. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Ergebnisse auch in einem längeren Studienzeitraum zeigen. Für eine endgültige Aussage fehlen zudem Angaben über die Nebenwirkungen. Der DMSG-Bundesverband wird berichten.

 

 

 

Quellen: National Multiple Sclerosis Society, Pressemitteilung des Herstellers - 25.08 2016

Redaktion: DMSG Bundesverband e.V. - 30.08.2016